Debian auf die Fritz!Box zu „installieren“, ist relativ aufwendig. Deswegen sollte man sich einige Zeit dafür nehmen. „Mal schnell Debian ausprobieren“ ist vielleicht bei sehr Erfahrenen drin…
ACHTUNG: Es wird aus Platzgründen auf jedem Fall eine Fritz!Box mit einer Festplatte oder einem USB-Stick benötigt! Im Weiteren wird immer von einer Festplatte gesprochen. Ein USB-Stick oder der interne Flash-Speicher der Fritz!Box (z.B. bei Fritz!Box 7390) wäre genauso geeignet, man sollte allerdings beachten, dass sie eine beschränkte Anzahl an Schreibzyklen erlauben. Somit kann man unter Umständen einen Stick schnell kaputt machen. Das schlimmste dabei ist wie immer der DATENVERLUST!
Vorbereitung
1. Dateisystem
Für Debian, genauso wie für jede andere Linux-Distribution braucht man „linuxtaugliches“ Dateisystem. FAT32 und NTFS eignen sich auf keinem Fall für Debian-Root-Filesystem, sondern nur für reine Daten (z.B. Filme, Musik usw.).
Erstens braucht man also eine Ext2-Partition (Ext3, Ext4 oder Reiserfs) für das Debian-root-Filesystem auf der externen Festplatte. Dies sollte man auf jedem Fall auf einem PC erledigen. Ich verzichte auf die Beschreibung, wie es geht. Diese gibt es schließlich genug im Netz. Ein kleiner Tipp gebe ich jedoch: in Linux empfehle ich „gparted“ – graphischer Partitionseditor, in Windows – „Paragon Partition Manager“.
2. Kernelmodul
Um Ext2-Partition, welches ich empfehle, zu nutzen, braucht man die Unterstützung vom Kern. Falls der aktuelle Kern keinen Ext2-Modul beinhaltet, sollte man diesen nachladen, siehe dazu Kap. „Ext2“. Überprüfen kann man dies folgendermaßen:
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lsmod # für die komplette Liste oder lsmod | grep ext2 # gefiltert nach "ext2" |
Im Weiteren gehe ich davon aus, dass eine Ext2-Partition existiert und ähnlich der o.g. Anleitung nach „FRITZDEBIAN=/var/media/debian“ gemountet ist. Außerdem sollte diese leer sein.
Installation
3a. Fertiges FritzDebian direkt herunterladen (oder 3b)
- Für mipsel-Fritz!Boxen (z.B. 7270, 7170 und andere):
- Für mips-Fritz!Boxen (z.B. 7390, 7340 und andere):
Anschließend kopiert man das Archiv auf „FRITZDEBIAN“.
3b. Auf die Fritz!Box herunterladen
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cd /var/media/debian wget ./download/mipsel/FritzDebianLenny_7270.tar.gz # oder FritzDebianLenny_7390.tar.gz |
4. Entpacken
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tar -xzvf FritzDebianLenny.tar.gz # oder tar -xvf FritzDebianLenny.tar rm FritzDebianLenny.tar.gz # Archiv löschen |
ACHTUNG: Das Archiv darf nicht auf NTFS oder FAT32 entpakt werden, da alle Character-Devices und Symbolische Links nicht entpackt werden würden. Idealerweise entpackt man es in Linux auf einem PC oder direkt auf der Fritz!Box. Man BEACHTE außerdem, dass der tar.gz-Archiv direkt auf der Fritz!Box evtl. nicht richtig entpakt wird. Im Falle des Entpackens auf dem PC muss man es als Superuser entpacken!
5. Fertigstellen
Nun reicht man das proc- und dev-Verzeichnis an Debian weiter:
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mount -o bind /proc/ /var/media/debian/proc/ mount -o bind /dev/ /var/media/debian/dev/ |
Anschließend kann man zur Debian-Umgebung wechseln:
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chroot /var/media/debian bash |
Jetzt hat man die aus Debian gewohnte „bash“. Mit „exit“ kann man diese wieder schließen und kommt in die Original-Busybox der Fritz!Box.
6. Nun kommt schon fast mein Standardspruch: Falls alles funktioniert kann man den unten stehenden Code in debug.cfg eintragen (siehe Kap. „debug.cfg“)
7. MAN BEACHTE: Alle Anwendungen, die man in Debian installiert laufen zunächst wunderbar. Sie sind zwar nach dem Neustart der Box noch vorhanden, laufen aber nicht mehr, weil man sie noch nicht gestartet hat! Mehr dazu siehe Kap. Benutzung